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4.1 Einleitung

Rückbau – heute und morgen

Im Hinblick auf die städtebaulichen und demographischen Veränderungen sowie erhöhte technische Anforderungen (z. B. Energieeffizienz, Brandschutz, Gesundheitsschutz, Klimaschutz) wird dem Rückbau bzw. dem Bauen im Bestand (Umbau, Erneuerung) in Zukunft eine besondere Bedeutung zukommen. Dies wird auch aus der folgenden Abb. 4.1 deutlich. Demnach hat sich insbesondere seit Mitte der 1990er Jahre der relative Anteil der Erneuerungen an der Gesamtinvestition deutlich erhöht, auch wenn die Gesamtinvestitionen im gleichen Zeitraum zurückgegangen sind.

Abb. 4.1: Verteilung der Gesamtinvestitionen im Baubereich über die Zeit (Quelle: Deutsches Ingenieurblatt, Ausgabe 7/8-2006)


Umfang von Rückbaumaßnahmen

Rückbaumaßnahmen können sehr unterschiedliche Umfänge und Ziele haben. Beginnend mit kleinen Modernisierungsmaßnahmen im Bestand bis hin zum Komplettrückbau einer gesamten Liegenschaft reicht hierbei die Palette. Dazu gehören auch Maßnahmen zur Entrümpelung, Demontage und Entkernung (s. Abb. 4.2).

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Abb. 4.2: Ablauf von Rückbaumaßnahmen


Rückbaumaßnahmen betreffen dabei nicht nur Gebäude, sondern auch Außenanlagen (Straßen, Wege, Plätze etc.) und die liegenschaftsinterne Infrastruktur (Ver- und Entsorgungssysteme, Tankanlagen etc.). Abgegrenzt davon sind gemäß den Baufachlichen Richtlinien Boden- und Grundwasserschutz (BFR BoGwS) eingetretene Untergrund- und Grundwasserkontaminationen gesondert zu betrachten.


Risiken

Allen Maßnahmen gemein ist der Umgang mit ggf. wiederverwendbaren Bauteilen und Baumaterialien sowie Bauabfällen unterschiedlichster Art, Menge und Qualität. In Abhängigkeit von der Objektart und -nutzung sowie vom Alter und von bereits zurückliegenden Baumaßnahmen kann eine anstehende Rückbaumaßnahme mit erheblichen Risiken bezüglich der Ausführungszeit und der Kosten verbunden sein. Neben bautechnischen Problemstellungen kommt hierbei der Schadstoffbelastung eine besondere Bedeutung zu. Unabhängig davon, ob die Schadstoffe bereits mit dem Baustoff selbst (baustoffimmanent), über die Nutzung oder durch Umwelteinflüsse in das Objekt gelangt sind, werden besondere Anforderungen an den Rückbau und die Entsorgung gestellt.


Ablauf von Rückbaumaßnahmen

Leistungsumfänge und Abläufe sind für die Durchführung der Rückbaumaßnahmen in Abhängigkeit von Konstruktion, Lage, Zustand und Betrieb des Objektes sowie der Planungsabsichten hinsichtlich der zukünftigen Nutzung detailliert festzulegen. Dabei sollen nicht nur die Risiken in Bezug auf Ausführungszeit und Kosten reduziert, sondern auch den Belangen „gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse“ gemäß Baugesetzbuch (§ 34 BauGB) nachgekommen werden.


Rückbauplanung

Die Forderungen nach kalkulationssicheren Verdingungsunterlagen für die Bauausführung sowie der ordnungsgemäßen Lenkung der Stoffströme bedingen eine rechtzeitige und gründliche Rückbauplanung. Als weitere anspruchsvolle und sensible Maßnahmen sind die Schadstoffsanierungen von Gebäuden, Bauwerken und technischen Anlagen zu nennen, die während des laufenden Betriebes durchgeführt werden müssen. Gerade hier existieren hohe Ansprüche an die Rückbauplanung, da neben möglichen Behinderungen in den Betriebsabläufen/Nutzungen auch hohe Anforderungen an den Arbeits- und Nachbarschaftsschutz zu stellen sind.

Darüber hinaus sind umfangreiche Gesetze und Regelwerke zu beachten. Auf die Wesentlichen wird in Kapitel 3 hingewiesen.


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