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4.7 Demontage und Wiederverwendung

Die Wiederverwendung von Bauteilen und Einbauten ist im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) anzustreben. Vor der Durchführung einer Rückbaumaßnahme ist das entsprechende Potenzial im Objekt zu ermitteln. Entsprechend sind diese im Rahmen der „Bestandsaufnahme und Erstbewertung“ sowie der „Technischen Untersuchung“ zu erfassen.


Voraussetzungen einer Wiederverwendung

Voraussetzungen für eine Wiederverwendung sind

  • die technische Eignung und Funktionsfähigkeit,
  • die Erfüllung entsprechender Zulassungserfordernisse und
  • die entsprechende Nachfrage.

Für die beiden erstgenannten Punkte müssen seitens des Bauherren, seines Fachplaners oder zuletzt des gewerblichen Unternehmers ausreichende Kenntnisse vorliegen, um eine entsprechende Prüfung durchführen zu können.


Beispiele für die Wiederverwendung

Für die Wiederverwendung können beispielsweise geeignet sein:

  • Pflastersteine, Dachziegel, Fassadenteile
  • Stahlkonstruktionen (Hallen), Holzbalkenkonstruktionen
  • Fenster, Türen, Sanitärobjekte, Lichtanlagen
  • technische Gebäudeausrüstung (Heizungs- und Klimatechnik)


Nachfrage

Wesentlich schwieriger gestaltet sich die Ermittlung eines entsprechenden Nachfragepotenzials. Hierbei sind mehrere Optionen in Betracht zu ziehen:

  1. Wiederverwendung im Rahmen der Nachnutzung oder
    Integration in ein Neubauobjekt am gleichen Standort
  2. Wiederverwendung in anderen Objekten des Bauherren


Alle Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile, die objektspezifisch unterschiedlich zu bewerten sind. Im Hinblick auf die Vermeidung von Abfällen ist die Wiederverwendung von Bauteilen ein erforderlicher Bestandteil der Rückbauplanung.


Kostenreduzierung durch Wiederverwendung

Auch im Hinblick auf mögliche Kostenreduzierungen durch die Integration der wiederzuverwendenden Bauteile in das eigene Objekt und/oder durch die Rückvergütung bei Veräußerung ist eine Wiederverwendung eine zu beachtende Kenngröße.


Bauhistorische Gründe

Darüber hinaus kann auch aus bauhistorischen Gründen der Erhalt von Bauteilen ein wesentliches Argument für die Gestaltung zukünftiger Objekte sein.


Logistik

Die Demontage von Bauteilen und/oder Einbauten zur Wiederverwendung muss logistisch in den Rückbau integriert werden. Entsprechend sind im Rahmen der Rückbauplanung die erforderlichen Arbeitsverfahren in den Gesamtablauf einzuplanen. Dabei ist zu beachten, dass der Gesamtablauf der Maßnahme sowie die Stoff- und Abfallströme und die zugehörigen Bereitstellungsflächen optimiert reibungslos ineinander greifen.


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